Googles Consent Mode im Überblick: Erweiterte Marketing-Analysen unter DSGVO-konformem Datenschutz

Lernen Sie die Grundlagen des Consent Modes und wie Sie Ihr Marketing und Analytics damit auf die nächste Stufe bringen können.

Haftungsausschluss

Wir als INSOURCD bieten keine rechtliche Beratung an. Der Inhalt dieses Artikels ist nicht rechtlich bindend. Rechtliche Informationen können und sollten keine individuelle und verbindliche Rechtsberatung ersetzen. Der folgende Artikel spiegelt lediglich unsere Meinung als Marketing Experten wider.

Das Wichtigste in Kürze

Googles Consent Mode, oder auch nur Consent Mode, ist eine Tool, das die Cookie Consent Einstellungen einer Website an die Analyse- und Marketingsysteme von Google übergibt. Richtig eingesetzt bietet dieser nicht nur korrekt funktionierende Google Systeme, sondern auch neue und erweiterte Analysemöglichkeiten der Website-Daten.

Auch wenn der Name so klingt, ersetzt der Consent Mode nicht den klassischen Cookie Consent. Er hilft Google lediglich, die Cookie Consent Informationen richtig zu verarbeiten und die Google Tags damit sauber zu steuern und Daten dann zu sammeln, sobald dem Cookie Consent zugestimmt wurde. Für den Cookie Consent sollte weiterhin ein dafür geeignetes Tool wie Cookiebot oder Usercentrics genutzt werden.

Wofür genau er genutzt, wie er eingebaut und getestet wird, erfahren Sie in folgendem Artikel.

Was ist der Consent Mode?

Definition Consent Mode

Googles Consent Mode ist ein Tool, das die Einwilligungen der Cookie-Abfrage, auch Consent Entscheidungen genannt, mit Google Tags teilt. Je nach Consent Entscheidungen werden die Funktionen der Tags entsprechend angepasst.

Die Hauptfunktionen des Consent Modes

Der Consent Mode besitzt drei Hauptfunktionen, die sich alle um die Sammlung und Verarbeitung der Nutzerdaten auf der Website drehen.

  1. Auslieferung von Consent Signalen an Google
    Der Consent Mode arbeitet mit vielen Consent Management Plattformen, kurz CMPs genannt, zusammen, um die Consent Informationen korrekt formatiert an alle Google Tags zu übergeben. Stimmt der Nutzer zum Beispiel zu, dass Cookies zu Analysezwecken verwendet werden dürfen, dann wird diese Information dem GA4 Tag automatisch übermittelt und nutzerbezogene Daten werden an GA4 gesendet.

  2. Berücksichtigung der Consent Entscheidungen der Nutzer
    Die Google Tags passen ihr Verhalten je nach gegebenem Consent an und setzen zum Beispiel keine Cookies oder übergeben keine nutzerbezogenen Daten an Google Systeme, wenn der Nutzer keine Berechtigung erteilt hat.
  3. Erweiterte Consent Analysen und Conversion-Modeling
    Die Consent Informationen werden zum einen in den Rohdaten von GA4 verfügbar gemacht, zum anderen bietet Google auch eigene Conversion-Hochrechnungen in GA4 und Google Ads an. Durch diese zusätzlichen Daten kann ein tieferer Einblick in das Website-Verhalten und die Performance der Marketingkanäle gewonnen werden.

Wie wird der Consent Mode verwendet?

Der Consent Mode nutzt die Cookie Consent Entscheidungen der Nutzer, um die Funktionalitäten der eigenen Google Tags zu steuern und Daten im Sinne des gegebenen Consents zu sammeln. Im Kern besitzt er zwei Einsatzgebiete:

Einsatz des Consent Modes

  1. Zusatzinformationen des Website-Verhaltens

Mit Hilfe der Rohdaten von GA4 lassen sich sowohl für Seiten als auch für einzelne Events, also Aktionen auf der Website, Consent-Raten berechnen. GA4 und Google Ads bieten modellierte Daten an, um fehlende Daten auszugleichen, ohne weitere Einstellungen zu treffen.

  1. Consent Mode V2 wird ab März 2024 Pflicht

Der Consent Mode erhält zwei neue Parameter für personalisiertes Werben, die ab März 2024 Pflicht werden. Wer in Europa zielgruppenbasierte Werbung schalten möchte, für den ist die Berücksichtigung der Funktion ein absolutes Muss.

Einbau des Consent Modes

Der Einbau des Consent Modes ist in vielen Fällen einfach. Die meisten CMPs, darunter Cookiebot, Usercentrics, consentmanager.net und OneTrust, bieten die Integration des Consent Modes in ihren Oberflächen direkt als Einstellung an. Diese muss in den meisten Fällen lediglich aktiviert werden. Dennoch sollte der Einbau auch im Google Tag Manager, kurz GTM, oder direkt auf der Seite kontrolliert werden. 

Sollte keine dieser CMPs genutzt werden, lässt sich der Consent Mode auch direkt über den GTM einbauen. Hier empfiehlt es sich, das Custom Template von Simo Ahava zu nutzen. Dieses kann in den Community Tag Templates gefunden werden.

Quelle: Screenshot Google Tag Manager

Mit Hilfe des Templates lassen sich die “default” und “update” Werte des Consent Modes definieren. Allerdings erfordert der Einbau über den GTM eine genauere Bestimmung der Consent Ausprägungen und auch auf die Tag-Reihenfolge muss geachtet werden.

Testing: So stellen Sie den korrekten Einbau des Consent Modes sicher

Ob der Consent Mode richtig eingebaut wurde und funktioniert, kann an mehreren Stellen getestet werden. Wir wollen hier auf zwei Stellen genauer eingehen: den GTM und den Network Tab in der Entwicklerkonsole im Browser.

1. Variante Testing Consent Mode: Google Tag Manager

Ist der Consent Mode von Google aktiv, entweder durch die CMP oder durch den manuellen Einbau, finden Sie im Preview Mode des GTMs im Reiter “Consent” eine Übersicht über die Ausprägungen der Consent Parameter.

Quelle: Screenshot Google Tag Manager

Achten Sie darauf, dass die Parameterausprägungen bei dem jeweiligen Event im GTM korrekt sind, bei dem ein Google Tag feuert. Stellen Sie sicher, dass kein Google Tag feuert, bevor der Consent Mode den Update-Befehl durchgeführt hat.

2. Variante Testing Consent Mode: Netzwerkreiter in der Entwicklerkonsole

Ist der Consent Mode richtig verbaut und aktiv, ist in dem Payload des HTTP-Requests vom Google Tag der Parameter `gcs`zu finden. Genauer können Sie folgende Schritte durchgehen:

  1. Zur Überprüfung wird im Netzwerkreiter der Entwicklerkonsole nach den einzelnen Google Tags gesucht. Für GA4 Tags kann zum Beispiel `collect?v=2` , für Floodlights kann `fls` und für Google Ads `googleads` eingegeben werden.
  2. Nun klicken Sie auf einen der Werte und öffnen dessen Payload. Dort muss als Query String Parameter `gcs=G1xy` zu finden sein, wobei x und y entweder 0 oder 1 sind. Dieser Parameter enthält die Consent Mode Informationen (x steht für Ads und y für Analytics, 0 für abgelehnt und 1 für akzeptiert).

Consent Mode V2: Was sich jetzt ändert

Für alle Werbetreibende, die im europäischen Raum Remarketing Kampagnen betreiben wollen, ist ab März 2024 der neue Consent Mode V2 Pflicht. 

Der Google Consent Mode wurde Ende 2023 überarbeitet und mit zwei wesentlichen Neuerungen ausgestattet: 

  1. Es gibt zwei neue Parametertypen: `ad_user_data` und `ad_personalization` , die beide für das Marketing relevant sind.
  2. Der Google Tag Request besitzt neben dem `gcs` Parameter nun einen weiteren Parameter mit der Bezeichnung `gcd` , der die Ausprägungen aller Parametertypen beinhaltet. Dieser wird auch gesetzt, wenn der Consent Mode V2 nicht sauber eingebaut wurde. Das Testing muss nun also auch die Ausprägung des Parameters berücksichtigen.

Über alle Neuerungen und relevanten Informationen zum Consent Mode V2 informieren wir in Kürze.

Aktuelles aus dem Digital Marketing

Was ist Consent Mode 2 und welche Änderungen ergeben sich daraus?

Wer in Europa zielgruppenbasierte Werbung mit Google schalten möchte, muss seit Anfang März 2024 den Consent Mode V2 von Google integriert haben. Erfahren Sie hier, was zu tun ist und wie Sie jetzt aktiv werden können.
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